Demokratie. Jetzt!

Begrüßungsrede von René Mounajed

veröffentlicht am 07.01.2024 von René Mounajed

Lieber Oberbürgermeister Herr Belit Onay,
lieber Herr Dezernent Michael Loske,
lieber Herr Ziemann vom Verfassungsschutz,
lieber Rabbiner Herr Gabor Lengyel,
lieber Herr Regner von RIAS (Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus),
lieber Herr Behrens von der Hannöverschen Allgemeinen Zeitung,
liebe Frau Riem Mossalem und 
liebe Gäste von „Meet a Jew“ (eine Initiative des Zentralrates der Juden),

wir möchten Sie sehr herzlich als Gäste an der Tellkampfschule begrüßen! Danke, dass Sie heute zu uns gekommen sind und diesen besonderen Tag mit uns gestalten werden!

Liebe Schüler:innen,

liebe Kolleg:innen und liebe Mitarbeiter:innen,

ich möchte, dass wir heute als SCHÄTZE-HEBER und nicht als DEFIZIT-FAHNDER unterwegs sind.

Was meine ich damit?

Die Schulleitung hat in Zusammenarbeit mit der AG „Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage“ nach den verheerenden Angriffen der Hamas auf Israel und der Reaktion Israels im GAZA-Streifen beschlossen, dass wir angesichts der Gewalt und des offensichtlichen Hasses in der Welt nicht einfach so weitermachen können. Nicht nur, weil der Konflikt nicht nur ganz weit weg stattfindet, sondern eben auch in Deutschland, in Niedersachsen, in Hannover! Ich erinnere an die Bilder, die wir sehen mussten, die wir erlebt haben. Wir konnten auch deshalb nicht einfach so weitermachen, weil die Wucht des Grausamen uns schier sprachlos werden ließ.

Unsere ersten Reaktionen darauf waren: MITEINANDER REDEN. SICH AUSTAUSCHEN. SEINE MEINUNG SAGEN DÜRFEN. Das haben wir bereits gemacht. In den Klassen. In den Kursen. Im Lehrerzimmer. Usw.

Heute wollen wir gemeinsam einen Schritt weitergehen: Wir wollen, ausgehend von diesem Konflikt, aber auch mit Blick auf die anderen Konflikte in der Welt (Stichwort Ukraine) die grundsätzlichen Aspekte dazu beleuchten: Wir wollen uns mit Fake News, mit Verfassungsschutz, mit Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit näher beschäftigen und/oder die Menschen befragen, die als jüdische oder muslimische Menschen in Deutschland leben: Was halten sie von alledem?

Dabei sollten wir alle genau hinhören und hinschauen, mitreden, respektieren und verstehen. Eine gesunde Demokratie fußt immer auf einem Wertefundament der Gleichheit und der Freiheit und der Gewaltlosigkeit. Wir fassen das im Begriff der WÜRDE gut auf.

Demokratie muss immer wieder neu gelehrt und gelernt werden.  Sie ist nicht einfach da. Teilweise muss sie auch verteidigt werden.

Und in diesem Sinne möchte ich uns heute alle als SCHÄTZEHEBER verstehen: Lasst uns versuchen, bei allen Themen, die wir heute angehen, den Wert unserer Demokratie nicht aus den Augen zu verlieren: In Freiheit zu leben, seine Meinung frei äußern zu dürfen – das ist etwas Wunderbares! Das gilt es zu verinnerlichen und wahrzunehmen. Eine Defizitfahndung nach dem Motto „Alles ist schlecht“ / „Niemand sagt mehr die Wahrheit!“ / „Wir können nichts ändern“ sollte uns nicht vor Augen stehen. Sondern wir suchen das Positive.

Danken möchte ich an dieser Stelle noch der Stadt Hannover! Der Schulträger hat uns die Ausleihe der Ausstellung „OH DIESE DUMMEL“ – Karikaturen zum Thema Rechtsextremismus ermöglicht, die auch heute noch im Foyer der Aula steht und besucht werden kann. Viele Schulklassen waren bereits dort.

Ebenfalls danke ich sehr herzlich Barbara Braune und Esmere Rexhahmetaj für die gemeinsame Organisation und Koordination des heutigen Tages! 

Vielen DANK allen, die zum Gelingen des heutigen Tages beitragen!

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